Anwendung von Biokunststoff in Verpackungen und Medizintechnik
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Anwendungen

Biokunststoffe

Biokunststoff in Aktion: Produkte und Anwendungen

Kunststoff sei weniger eine Substanz als vielmehr die Idee ihrer endlosen Umwandlung,
sagte einmal der französische Philosoph Roland Barthes.

 

Hier einige Beispiele für die Wandlungsfähigkeit der von uns vertriebenen Biokunststoffe.

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Brillengestelle aus BIO-PE

Polyethylen ist der gebräuchlichste Kunststoff der Welt – und aus Erdöl gemacht. Das bedeutet: Die Produktion einer Tonne Plastik pustet sechs Tonnen Kohlendioxyd in die Atmosphäre. Dieses Verhältnis repräsentieren auch all die schönen, stabilen und im Vergleich etwa zu Horn so günstigen Brillengestelle. Doch die VVK weiß, wie es anders geht: mit biobasiertem Polyester aus nachwachsenden Rohstoffen. Er ist ebenso bruchfest wie petrobasiertes PE, hat eine hohe Beständigkeit gegenüber Salzen und Säuren, lässt sich um keinen Deut weniger gut verarbeiten wie konventioneller Kunststoff und überzeugt zudem mit einer ähnlich hohen Anwendungsbreite.

Biologisch abbaubares Streugranulat für den Lagenschutz in der Betonindustrie

Auf der Basis eines von VVK vertriebenen Biokunststoffes, ist dieses Granulat als Alternative zu Vliesen, Netzen oder Folien entstanden. Das Streugranulat kann zwischen einzelne Steinlagen gestreut werden und hilft auf diese Weise überflüssigen Müll zu vermeiden. Nur kleine Mengen reichen aus, um die Oberflächen der Steine zu schützen.
Das Granulat kann über den Hausmüll oder im Kompost entsorgt werden. Die natürliche Verrottung setzt beim Kontakt mit Wasser ein.

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Umweltgerechte Lebensmittelverpackungen

Kunststoff ist aus der Verpackungsindustrie nicht wegzudenken: Etwa 40 Prozent der 14 Millionen Tonnen Umhüllungen, die in Deutschland pro Jahr verbraucht werden, sind aus diesem Material gefertigt. Ein erheblicher Teil davon besteht aus relativ kurzlebigen Artikeln wie Tragetaschen, Beuteln, Folien oder Einweggeschirr. Vor allem in diesem Anwendungsbereich sind die Aussichten für Biokunststoffe exzellent. Schon heute wird ein signifikanter und stetig wachsender Teil davon auf pflanzlicher Basis produziert. Die VVK unterstützt diesen Trend auf der ganzen Linie. Schließlich ist sein Potenzial riesig – auch hinsichtlich des Anbaus von Rohstoffen wie Mais, Zucker oder Kartoffeln, die für die Produktion von Biokunststoff nötig sind. Der Anbau der Ressourcen für die in Deutschland verwendeten Mengen an Biokunststoffverpackungen beispielsweise verbraucht gerade einmal 0,001 Prozent aller auf der Erde genutzten landwirtschaftlichen Flächen.

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Biologisch abbaubare Komponenten der Medizintechnik

Operationen mögen noch so erfolgreich verlaufen – in der Regel sind sie belastend, schmerzhaft und teuer. Biokunststoffe können heute auch auf diesem Feld Verbesserungen herbeiführen: durch Nähte und chirurgische Schrauben, die im Körper abgebaut werden, nachdem sie ihren Dienst getan haben. Im Gegensatz zu Gewindestiften aus Titan ist es einerseits überflüssig Letztere nach einer Weile zu entfernen oder durch neue zu ersetzen. In bestimmter Form können sie zudem sogar den Knochenaufbau fördern. Die Basis für diese Errungenschaften bildet Poylactid (PLA). Sein Ausgangsstoff ist Milchsäure, die auch im menschlichen Körper vorkommt und darum von ihm resorbiert werden kann. Um diese Eigenschaft sowie die mechanische Stabilität sicherzustellen, wird PLA zuweilen mit Hydroxylapatit (HA) zu einem Komposit gemischt. Das Mineral ist in Knochen bis zu einem Anteil von 40 Prozent enthalten.

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Zahnschienen und Abdrucklöffel aus PLA

Biokunststoffe sind eine saubere Sache. Kein Wunder, dass sie auch in der Mundhöhle ihren Platz haben. Es gibt sie in Form von Zahnschienen, Bissschablonen und individuellen Abdrucklöffeln aus PLA. In puncto der verarbeitungstechnischen Qualität halten sie den herkömmlichen Artikeln – Polystyrole auf Erdölbasis – stand und übertreffen sie sogar zuweilen. Etwa aufgrund der transparenten Eigenschaft des Polylactids: Zahnärzte können so die durchgedrückten Bereiche klar erkennen und noch präziser arbeiten.

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Biologisch abbaubare Mulchfolien

Landwirte wissen, wie wichtig Mulchfolien für den Ackerbau sind: Sie beschleunigen die Keimung und die Anbauzyklen, schaffen langfristig nährstoffhaltige Böden, senken den Wasserverbrauch und vermeiden oder verringern den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden – um nur einige Vorteile zu nennen. Der Nachteil ist jedoch ebenso bekannt. Er besteht aus dem Aufwand und den Kosten für das spätere Recycling. Dank biologisch abbaubarer Mulchfolien ist dieser Makel nun Geschichte. Als Komplexbildung aus Stärke und Polyester sind sie biologisch abbau- bzw. kompostierbar und bei gleicher Leistungsfähigkeit teilweise sogar dünner als konventionell produzierte PE-Ware. Zudem können sie je nach Feldfrucht in verschiedenen Größen und Qualitäten geliefert werden. Landwirte sparen mit ihnen Zeit und Geld: Sie brauchen die Folien nach der Ernte nicht mehr vom Feld holen und entsorgen oder recyceln, sondern können sie einfach mit den Pflanzenresten unterpflügen.

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Kompostierbare Pflanzentöpfe

Es fällt schwer, sich diese Menge bildlich vorzustellen: Rund 1200 Tonnen Kunststoffmüll produzieren Landwirtschaft und Gartenbau der EU pro Jahr. Etwa ein Drittel davon gehen auf das Konto von Zubehör wie Töpfen, Schalen oder Netzen. Das bedauert nicht nur die Agrarindustrie; auch private Gartenbesitzer sind genervt, wenn sie ihre Restmülltonne wieder und wieder mit Bergen von Plastikabfall füttern müssen. Dabei gibt es schon heute Alternativen aus Biokunststoff, die die VVK nach Kräften fördert: biologisch abbaubare Pflanzentöpfe aus Stärke, die nach Gebrauch Bakterien, Würmern und anderen Lebewesen als Nahrung dienen – und so innerhalb weniger Wochen verschwunden sind.